15 Auditiontipps für erfolgreiche Auditions
Auditiontipps von Jacqui Dunnley-Wendt Auditions….für Einige ein leidiges Thema…. Wenn Du diesen Anruf mit der Einladung zu den Auditions für Deine Lieblingsshow bekommst, sind die Nerven oftmals eigentlich schon belastet genug…. Dein Termin: 10 Uhr morgens (autsch – zu früh!) oder 18 Uhr (schon wieder autsch!)…kann auch 19 Uhr werden, wenn es wieder Verspätungen gibt…oder vielleicht mitten am Tag…gibt es überhaupt die perfekte Zeit?
Monatelange Vorbereitungen auf diese Auditions, Gesangsstunden, Üben der ausgewählten Audition Songs und wochenlanges Warten, ob Du zur nächsten Auditionrunde kommen darfst – denn die erste Runde ist ja schon gelaufen, wenn Du persönlich eingeladen wirst (also achte auf eine anständige Bewerbung mit Lebenslauf und vernünftigem Foto!).
Naja, und jetzt kommt der Tag der Auditions…..was nun?
15 Auditiontipps
1- Versetze Dich zunächst einmal in die Lage Deiner Gegenüber: wir – und ich denke, daß die meisten Entscheider in einer Audition-„Jury“ so denken: Wir wollen das Bestmögliche von Dir sehen und hören! Manchmal mag das nicht so wirken, aber bedenke: der typische Audition-Juror:
- ist von morgens bis abends in Auditions – vielleicht schon seit Tagen oder Wochen
- hat vielleicht schon wieder zu viel Kaffee getrunken und Kohlehydrate gegessen
- würde eigentlich gern wieder mal austreten
- hatte wahrscheinlich keine richtige Pause, weil der Zeitplan nicht eingehalten werden konnte….
- …was eventuell auch für schlechte Laune sorgt (Abendplanung, Heimreise wird knapp etc.)
- wird genauso beobachtet wie Du während Deiner Audition – aber bei JEDER Audition!
Das Team hat die schwierige Aufgabe, das Casting richtig hinzubekommen, damit wir eine gute Show mit guter Cast haben – die nicht nur als Individuen, sondern auch als Ensemble funktionieren! Wenn Du nicht weiterkommst, obwohl Du eine fantastische Audition hingelegt hast, heißt es nicht, daß wir Deine Qualitäten nicht erkannt haben, obwohl ein anderer Darsteller bei der Audition weitergekommen ist als Du, der nicht so gut singt/tanzt/spielt wie Du. So hart das klingt: vielleicht bist Du einfach nicht genau das, wonach wir suchen. Gerade wenn für long-run Produktionen neu gecastet wird und nur Teile des bisherigen Ensembles die Produktion verlassen:stelle Dir Casting wie ein großes Puzzle vor, wo die einzelnen Teile perfekt zueinander passen müssen.
Wenn Du in Auditions gehst, versuche Deine Nerven zu beruhigen, konzentriere Dich und gib „einfach“ Dein Bestes. Einige Tipps und Tricks für diese zehn (oder wieviel auch immer) wichtigen Minuten Deiner Bewerbung:
2- Deine Auditions beginnen bereits in dem Moment, wo Du den Raum betrittst. Behalte Dein Selbstvertrauen, auch wenn einige in der Jury sich unterhalten – wir können multitasken (!) und bekommen genau mit, was im Raum passiert.
3- Deine Vorstellung sollte ganz klar sein. Sei dabei freundlich, denn das gibt uns eher das Gefühl, daß wir Dich gern im Ensemble hätten (wer will schon mit unfreundlichen oder sogar stressigen Leuten zusammenarbeiten?).
4- Wenn man Dir nichts Anderes sagt, biete in einer Gesangsaudition die Songs an, die Du vorbereitet hast (und sicher kannst!).
5- Biete niemals Songs aus der Show an, für die Du vorsingst, es sein denn, Du wurdest dazu explizit aufgefordert. Egal, wie gern Du eine bestimmte Rolle haben möchtest! Das Team hat wahrscheinlich ganz konkrete Vorstellungen von der Interpretation, die Du noch wahrscheinlicher NICHT erfüllen kannst. Wenn Du für eine Rolle geeignet bist, wird die Jury das schon hören!
6- Gehe nicht zu jedem am Jurytisch, um die Hand anzubieten. Das kostet zu viel Zeit und ist zu persönlich in dieser Situation.
7- Weise im Zweifelsfall nicht darauf hin, daß Du krank bist. Wenn Du zu krank bist, solltest Du ohnehin nicht zu einer Audition gehen, und ein leichtes Kratzen im Hals oder nasales Singen können wir schon richtig einordnen. Diskussionen darüber können – wenn überhaupt nötig – nach Deinem Vortrag erfolgen.
8- Bereite das Notenmaterial für den Pianisten richtig vor! Noten in der richtigen Tonart mitbringen, Sprünge markieren, Noten evtl. kleben…… sonst kann Deine Audition ganz schön in die Hose gehen….
9- Der Pianist ist Dein Freund! Gib ihm klare Informationen zu Tempo und Feel und weise ihn auf schwierige Passagen oder Sprünge hin. Wenn er etwas nicht richtig macht, weil Du ihn nicht informiert hast, klingst DU schlecht! Außerdem achten auch wir darauf, wie Du mit dem Pianisten arbeitest und befragen ihn manchmal nach Deiner Audition.
10- Versuche nicht, die Jury mit einem Song, den keiner kennt, zu überraschen. Wir müssen nicht den neuesten Song einer Show, die erst noch auf ihre Premiere am Fringe wartet hören. Ein geeigneter Song, mit dem Du Deine Stimme und ihren Umfang zeigen kannst, ist (wenn nicht anders gefordert) meist die beste Wahl. Wenn Du hoher Sopran bist, zeige das, wenn Du eine warme Bassstimme hast, genauso. Normalerweise suchen wir Sänger in allen Lagen, daher versuche nicht, etwas zu sein, was Du einfach nicht bist.
11- Positioniere Dich in der Mitte des Auditiontisches, aber nicht zu nah daran – wir bekommen keinen guten Eindruck von Dir, wenn Du uns zu sehr auf die Pelle rückst.
12- Versuche nicht, während Deines Vortrages Augenkontakt mit den Juroren aufzunehmen. Wenn es passiert, ist es natürlich okay, aber bitte forciere es nicht.
13- Achte auf Dein Äußeres.
14- Gehe mit offenen Ohren und Augen in Deine Audition.
15- Gehe so wie Du gekommen bist: freundlich.
Ich hoffe, daß diese Auditiontipps Dir weiterhelfen können. Bedenke: wir wollen das Bestmögliche von Dir sehen und hören, um Dir dann einen Job anbieten zu können!
In einem kommenden Post habe ich Tipps und Tricks zur Vorbereitung auf einen Dance Call oder eine Tanzaudition zusammengefasst. Bis dahin toi-toi-toi für die nächsten Auditions!
Eure Jacqui